So wird Biomüll in Oberösterreich verwertet

19.05.2025

Von der Biotonne zur Ressource

Die richtigeTrennung von Bioabfall ist ein essenzieller Bestandteil der Abfallwirtschaft. Doch was geschieht eigentlich mit den Abfällen, die täglich in die Biotonne geworfen werden? Der Weg des Biomülls zeigt eindrucksvoll, wie aus vermeintlichem "Müll" wertvolle Produkte wie Kompost, Dünger, Energie und Wärme entstehen. Eine genaue Mülltrennung ist dabei entscheidend für die Effizienz dieses Prozesses.

Wohin geht der Inhalt der Biotonne?

Der getrennt gesammelte Bioabfall (in Biotonne oder Biosack) wird nach der Abholung in Kompostieranlagen gebracht, die von geschulten Landwirten betrieben werden. Dort wird zunächst versucht, das Material von Verunreinigungen zu befreien. Dieser Schritt erfolgt per Hand.

Insbesondere Kunststoffe und andere Fremdstoffe müssen sorgfältig aussortiert werden, um eine hohe Kompostqualität sicherzustellen.

Ab einem gewissen Grad der Verunreinigung ist es jedoch nicht mehr möglich, den Bioabfall zu verwenden – ein Problem, das durch falsche Mülltrennung verursacht wird.

Mikrohelfer am Werk

Das Material wird zerkleinert und gemeinsam mit einem Anteil an Strauchschnitt aufgeschüttet und verarbeitet. Hier beginnt der eigentliche Kompostierungsprozess: Mikroorganismen und Pilze zersetzen das organische Material in einem natürlichen Prozess. Dabei wird besonders darauf geachtet, dass ausreichend Feuchtigkeit und Sauerstoff vorhanden sind, um die Verrottung zu optimieren. Ähnlich wie bei abgestorbenen Blättern im Wald wird das Material in einen nährstoffreichen Boden umgewandelt. Das Endprodukt, hochwertige Komposterde, wird nach Abschluss des Prozesses nochmals gesiebt, um Fremdstoffe zu entfernen. Diese Komposterde kann dann als Bodenverbesserer, etwa für Gärten oder Hochbeete, verkauft werden.

In Bioabfall steckt Energie

Neben der klassischen Kompostierung gibt es eine weitere Methode zur Verwertung von Bioabfall: die Biogasanlage. In einem speziellen Fermenter zersetzen Mikroorganismen das Material und produzieren dabei Biogas. Dieses Gas kann für die Stromgewinnung oder Wärmeproduktion eingesetzt werden. So wird Bioabfall zur wertvollen Energiequelle. Nach dem Gärprozess bleibt eine Masse übrig, die ebenfalls zu Dünger aufbereitet werden kann – ein perfekter Kreislauf von der Biotonne bis zum Endprodukt.

Das Ergebnis: Kompost, Dünger, Energie und Wärme

Der Biomüll aus Oberösterreich trägt somit in mehrfacher Hinsicht zur Nachhaltigkeit bei. Aus den Abfällen entstehen wertvolle Ressourcen, die sowohl in der Landwirtschaft als auch zur Energiegewinnung genutzt werden können. Dies unterstreicht, wie wichtig die korrekte Mülltrennung für die Umwelt ist.

Was darf in die Biotonne?

Um sicherzustellen, dass der Bioabfall auch tatsächlich zu hochwertigen Produkten verarbeitet werden kann, ist es wichtig, dass nur geeignete Materialien in die Biotonne gelangen.

Grundsätzlich gilt: In die Biotonne dürfen organische Abfälle wie Obst- und Gemüsereste, Speisereste, Grünschnitt und Gartenabfälle. Auch Eierschalen und Orangenschalen, über die es oft Unsicherheiten gibt, sind erlaubt.

Bioabfall richtig sammeln und trennen

Ein großes Problem bei der Verwertung sind Verpackungen aller Art, insbesondere Kunststoffverpackungen und -säcke. Obwohl einige Verpackungen als „biologisch abbaubar“ deklariert sind, können sie in den meisten Fällen nicht in den Kompostieranlagen verarbeitet werden. Diese müssen mühsam von Hand aussortiert werden, was den Prozess verlangsamt und zusätzliche Kosten verursacht.

Um die Trennung zu erleichtern, können zertifizierte Bioabfallsackerl verwendet werden. Diese erkennt man am Keimlingssymbol oder an der Aufschrift „Ok-Kompost“. Sie sind im Handel erhältlich und garantieren, dass sie zu 100 % in der Kompostieranlage abgebaut werden können.

Auch Papiersackerl können als Sammelhilfe verwendet werden, da Papier verrottet und somit kompostierbar ist. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu viel Papier in der Biotonne landet, da dies den natürlichen Rotteprozess stören kann.

Die ordnungsgemäße Mülltrennung beginnt bei jedem Einzelnen. Indem die Bürgerinnen und Bürger in Oberösterreich genau darauf achten, was in die Biotonne gehört und was nicht, tragen sie aktiv dazu bei, dass der Bioabfall auf bestmögliche Weise verwertet werden kann. So werden wertvolle Ressourcen geschont und die Umweltbelastung durch falsch entsorgten Müll minimiert. Jeder Schritt zählt, um die Kreislaufwirtschaft zu fördern und eine nachhaltige Zukunft zu sichern.