„Wirf nix raus“ – für sichere und saubere Straßen
Oberösterreichs Straßenränder, Felder und Grünanlagen leiden unter zunehmender Vermüllung: Jedes Jahr werden mehr als 400 Tonnen Abfallreste neben den Landstraßen oder auf Feldern „entsorgt“.
Aus diesem Anlass wird zum zweiten Mal die Kampagne "Wirf nix raus!" gestartet, welche eine Kooperation der Umwelt Profis der kommunalen Abfallwirtschaft, dem Infrastruktur-Landesrat Mag. Steinkellner und der Straßenmeistereien darstellt.
Die Kampagne soll vor allem mehr Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit unserer Umgebung schaffen und die Oö. Bevölkerung auf die zunehmende Vermüllung und die damit einhergehenden Auswirkungen auf die Umwelt sensibilisieren. Neben der Problematik von unsachgemäß entsorgtem Müll für Tier- und Umwelt wird auch auf die Gefährdung der Verkehrssicherheit sowie auf die hohen Entsorgungskosten hingewiesen.
Littering: Entsorgung von Müll in der Natur
Die Kampagne weist auf das Phänomen „Littering“ hin. Damit ist achtloses Wegwerfen von Müll gemeint: Der Müll wird etwa bei der Autofahrt aus dem Fenster geworfen oder beim Spazierengehen einfach fallen gelassen. Auch Radfahrer und Wanderer tragen dazu bei. Verpackungen, insbesondere Kunststoffverpackungen und Getränkedosen, landen an Oberösterreichs Straßenrändern und öffentlichen Plätzen. Aber auch Zigarettenstummel und anderer Abfall, der im Freien zurückgelassen wird, muss mühsam wieder aufgelesen und entsorgt werden. Dies stellt nicht nur eine Gefahr für nachfolgende Autofahrer dar, sondern auch für die Wildtiere in der Natur.
Eine Gefahr für Natur, Tiere und Mitmenschen
Liegt der Abfall erst einmal in der Natur auf Wiesen und Feldern, wird er nicht selten von Tieren gefressen. Jene können sich dabei schwer verletzen. Ein weiteres Problem ist, dass Abfälle durch das Mähen von Grünland zerkleinert werden und so in Futtermittel gelangen und diese verschmutzen. Zudem wird unser Boden durch weggeworfenen Müll verunreinigt und Giftstoffe – wie etwa von weggeworfenen Zigarettenstummeln – gelangen in die Erde und Gewässer. Da Zigarettenfilter aus Cellulose-Acetat, also im Prinzip aus Kunststoff bestehen, können sie nicht biologisch abgebaut werden. Je nach Ablagerungsort dauert es mehrere Jahre, bis sich herkömmliche Zigarettenfilter aufgelöst haben.
Littering bedeutet auch finanzielle Belastung
Oftmals ist eine maschinelle Reinigung des Littering nicht möglich. Dies erfolgt laufend durch den Streckendienst und vor den Mäharbeiten auf den Böschungen sogar mit verstärkter Mannschaft. Die Kosten- und Zeitbelastung ist dabei enorm: Der finanzielle Aufwand der Straßenmeistereien in Oberösterreich beträgt jährlich rund 1,5 Millionen Euro.
Aus diesem Grund werden, wie auch im Vorjahr, in den Sommermonaten von den Straßenmeistereien Schilder und Transparente, die gegen Vermüllung protestierende Tiere zeigen, entlang von Straßen, an Kreisverkehren, Brücken und in Parks aufgestellt. Auch die Macht der sozialen Medien wird genutzt, um gerade bei der jüngeren Bevölkerung Bewusstsein zu schaffen.