Altes Fensterglas für leuchtende Straßenmarkierungen

10.08.2018

Wer in der Nacht auf Österreichs Straßen unterwegs ist, kennt sie: die leuchtenden Straßenmarkierungen.

Was aber kaum jemand weiß: dahinter stecken Mikroglasperlen in der Markierung, die das Scheinwerferlicht reflektieren und so den Weg durch die Dunkelheit weisen. Noch dazu stammen die kleinen Glasperlen aus einem Gegenstand, von dem wir täglich umgeben sind – und zwar aus Altglas, genauer gesagt aus Fensterglas.

Das Flachaltglas wird dafür zu Glasfabriken, zum Beispiel zu Schirmbeck in Kraubath oder zu Swarco in Amstetten, transportiert und weiter verarbeitet. Im ersten Schritt werden die Glasscherben in Glasbrechern und Hammermühlen zu Glasgranulat zerkleinert und gesiebt. Danach wird es geschmolzen, wodurch sich das Granulat in kleine sogenannte Reflexglasperlen verformt. Diese kleinen Perlen werden zum Schluss in die frischen Fahrbahnmarkierungen gemischt und schon sorgen sie für das Leuchten auf unseren Straßen und somit für mehr Verkehrssicherheit.

Möglich wird das nur mit Hilfe eines funktionierenden Recyclingkreislaufs, der schon bei den Bürgern beginnt.

Richtig getrennt ist halb recycelt

Alte Fenstergläser, Drahtglas, Glasbausteine oder Autoscheiben gehören unbedingt ins Altstoffsammelzentrum, um wieder in den Glaskreislauf gebracht zu werden und keinesfalls in die Container für Glasverpackungen oder in den Restmüll. Auf die richtige Trennung muss natürlich auch beim Klassiker unter dem Glasrecycling - den Glasflaschen und Glasverpackungen - geachtet werden. In den Weißglasbehälter gehören ausschließlich völlig durchsichtige Glasverpackungen. Gefärbte gehören zur Buntglassammlung. Denn: Weißglas entfärbt Buntglas und gefärbtes Glas färbt farbloses ein.

Glasverpackungen: Aus Alt mach Neu

Ist das Altglas richtig getrennt, können daraus wieder viele wertvolle Produkte, wie neue Glasflaschen entstehen. Dafür wird zum Beispiel bei der Firma Vetropack in Kremsmünster das Altglas zerkleinert und die Etiketten mechanisch abgetrennt. Übrig bleibt das Glasgranulat, das eingeschmolzen und wieder in Form gebracht wird. Das neue Produkt wird zum Schluss noch optisch, mechanisch und elektronisch geprüft. Tausende Tonnen Quarzsand, Kalk, Dolomit aber auch Erdgas und Strom können damit im Vergleich zur Neuproduktion eingespart werden. Glasrecycling leistet damit einen wesentlichen Beitrag zu einem geringeren Ressourcenverbrauch und zum Schutz unserer Umwelt.

Mehr Beispiele für die Wiederverwendung von Abfall finden Sie unter www.rundgehts.at.