Die oö. Umweltprofis plädieren für Pfandlösungen als wirksames Öko-Instrument gegen Littering

26.09.2018

Der Vorsitzende des OÖ. Landesabfallverbandes (oö. Umweltprofis) Bgm. Roland Wohlmuth fordert den raschen Ausbau von sinnvollen Pfandsystemen und unterstützt Mehrweggebinde.
Wohlmuth sieht darin ökologisch sinnvolle Instrumente auch gegen die zunehmende Vermüllung der Natur durch achtloses Wegwerfen von Abfall (littering).

(Linz, 25.9.18, OTS)  Einweg-Getränkeverpackungen machen stückmäßig den größten Anteil des Littering-Mülls in der Natur aus (rd. 75% der Abfälle).  Achtlos weggeworfene Plastik- und Glasflaschen, Metalldosen, Tetra Pak verunstalten nicht nur öffentlichen Raum, Wälder und Wiesen, sondern führen auch zu erheblichen Schädigungen von Flora und Fauna. Der zunehmende Littering-Müll bereitet der Landwirtschaft schon erhebliche Sorgen. In fein gehäckseltem Zustand tritt eine Verunreinigung des Ernteguts auf und auch Verletzungen im Verdauungstrakt der Nutztiere. Wiederkehrende Flurreinigungsaktionen bringen nur kurzfristig Erfolge. Die professionelle Straßenreinigung ist teuer und kostet Oberösterreich bereits jährlich mehr als 3 Mio€, bundesweit 15 bis 20 Mio€.


Umweltbewusstsein stärken – Fast food trend stoppen
„Die Zeit ist reif für ein massives zeitnahes  Gegensteuern!“, plädiert der Vorsitzende des OÖ. Landesabfallverbandes Bgm. Roland Wohlmuth,  „Wir OÖ. Umweltprofis treten für Recycling statt Vermüllung ein und kämpfen für eine saubere Natur. Die Produzenten und der Handel sind angehalten, ihre Verantwortung stärker wahrzunehmen, z.B. durch mehr Angebote von Mehrweggebinden, auch für die kleineren Getränkeeinheiten (0,33 Liter). Die oö. Konsumenten sind ebenso aufgerufen, derartige Angebote anzunehmen und bei der Rückgabe mitzumachen.“

Der Trend zu immer mehr Fast food, take aways und Online-Lieferservices verstärkt den Verpackungsmüll gerade im Bereich der Lebensmittel und fördert so direkt Littering. „Wenn jeder bewusster einkauft, bewusster konsumiert und bewusster nachhaltig entsorgt, können wir gemeinsam das heimische Littering-Problem bessern und auch aktiv unseren persönlichen Beitrag zur Lösung des globalen Plastik-Desasters leisten“,  will Wohlmuth motivieren.

Die OÖ. Umweltprofis bekennen sich zur fünfstufigen Abfallhierarchie: 1. Abfälle möglichst vermeiden, 2. Vorbereitung zur Wiederverwendung, 3. Recycling, 4. Sonstige Verwertung, 5. Beseitigung. Auf das Littering-Problem bezogen heißt dies: Favorisierung von Mehrweg- und Pfandsystemen, höhere Recyclingquoten und klug durchdachte Konzepte, um die Bevölkerung zu mehr Umweltbewusstsein, konkret zur Abkehr vom Littering-Verhalten zu bewegen.


Anti-Littering-Aufklärung an den oö. Schulen, Mehrwegjausenboxen
„Verhaltensänderungen zu bewirken, ist schwer“, so Wohlmuth, „und bedarf es ansprechender Angebote und Anreize für die Konsumenten, sich nachhaltig zu verhalten.“ Jetzt zu Schulbeginn bieten die OÖ. Umweltprofis wieder verstärkt schulische Aufklärungsarbeit an, darüber hinaus auch Mehrwegjausenboxen und Mehrweggetränkeflaschen als Alternative zur Verpackungsflut. Rund 30 Abfallberater bringen Kindern und Jugendlichen in ganz Oberösterreich bei, wie am besten mit Lebensmittel- und Getränkeverpackungen umzugehen ist und wie diese am besten nachhaltig entsorgt werden.


Bundesweite Diskussion um gesetzliches Pfand intensivieren
Aber es braucht auch auf Bundesebene eine intensivierte wirtschaftspolitische und fachliche Diskussion. „Es wäre sinnvoll“, so Wohlmuth, „ auch in Österreich eine diesbezügliche Abstimmung zwischen kommunaler und gewerblicher Entsorgungswirtschaft zu finden und effektive Pfandsysteme für Einwegflaschen und Metalldosen rasch einzuführen wie dies bereits in acht europäischen Ländern (Deutschland, Dänemark, Estland, Litauen, Finnland, Kroatien, Schweden, Norwegen)  geschehen ist. Das ist vorbildhaft! Österreich fehlt schon zu lange auf dieser Liste! Hier ist akuter Handlungsbedarf gegeben.“


Wohlmuth ist auch Vizepräsident der Arbeitsgemeinschaft der Abfallverbände Österreichs. Er steht auch voll hinter deren Initiative, die auf Bundesebene zu einem generellen Pfand für Einweggetränkeverpackungen aufruft und Mehrweginitiativen unterstützt. „Wir oö. Umweltprofis begrüßen auch die aktuellen EU-Aktivitäten für Einwegplastikflaschen, um diese dem stofflichen Recycling zuführen zu können“, so Wohlmuth, „Die hohen Wiederverwertungsquoten des EU-Kreislaufwirtschaftspakets werden außerdem ohne Pfandlösungen nicht erreicht werden!“


Klare wissenschaftliche Expertisen
Die Stimmung in der Bevölkerung ist positiv und pro Pfand eingestellt. „Jetzt gilt es im Diskussionsprozess rund um Pfandlösungen auch rasch die fundierte wissenschaftliche Basis zur Verfügung zu haben. Fachlich einwandfreie Expertisen sind nötig, um eine Versachlichung der Diskussion zu erreichen und Transparenz für die best practice Lösung in Österreich zu finden“, fordert der Geschäftsführer des OÖ. Landesabfallverbandes DI Thomas Anderer.

 

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Geschäftsführer DI Thomas Anderer    
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Tel: 0732 / 79 53 03 - 12
Schubertstr. 4, 4020 Linz
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OÖ. Landesabfallverband (OÖ. Umweltprofis)/
Vorsitzender Bgm. Roland Wohlmuth
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