Gelbe Tonne - viele Mythen

15.11.2023

Was passiert wirklich mit den Kunststoffabfällen in der Gelben Tonne

In der Regel endet das Leben einer Kunststoff- bzw. Leichtverpackung in der Gelben Tonne oder im ASZ. Für die Kreislaufwirtschaft ist das der Beginn des Recyclingprozesses.


Nach der Abholung wird der Inhalt der Gelben Tonne zu Ballen gepresst und zu einer Sortieranlage gebracht. Dort werden die Fehlwürfe aussortiert und die unterschiedlichen Kunststoffarten mittels Infrarot-Technologie abgetrennt. Diese Trennung funktioniert zum Großteil automatisch, teilweise aber auch händisch. Jene Materialien, die sich für den Wiedereinsatz eignen, werden sortenrein zu Ballen gepresst und zu weiterverarbeitenden Betrieben gebracht.

Die Kunststoffverpackungen werden dort zerkleinert, gewaschen, geschmolzen, zu Granulat verarbeitet und gehen als neue Rohstoffe zurück in den Kreislauf. Die Störstoffe und jenes Material, das nicht sortenrein trennbar ist, werden als Ersatzbrennstoffe (anstelle von Erdas oder Erdöl) in der Industrie eingesetzt.

Derzeit können rund 30 % der Verpackungsabfälle aus Kunststoff recycelt werden. Dieser Anteil hat Verbesserungspotential. So können z.B. Produkte und Verpackungen durch Optimierung des Designs, die sogenannte „Ökomodulation“, recyclingfähiger gestaltet werden. Moderne Sortieranlagen können die Stoffqualität für das Recycling erhöhen. Eine solche hochmoderne Anlage wird derzeit im oberösterreichischen Ennshafen errichtet.


Rund 34 kg an Verpackungsabfällen aus Kunststoff pro Kopf und Jahr werden in Österreich verbraucht (BAWP, 2023). Getrennt gesammelt werden davon ca. 20 kg pro Kopf und Jahr (ara.at). Jener Anteil, der nicht in der getrennten Sammlung (z.B. Restabfall) landet wird in der Regel unsortiert verbrannt und ist als Rohstoff verloren.


Für das Design der Verpackungsabfälle hat die Gesetzgebung und die Industrie die Hebel in der Hand. Als Verbraucher sollte es das Ziel sein Verpackungsabfälle, soweit dies möglich ist, zu vermeiden. Zum Beispiel durch die Nutzung von Mehrweggebinden oder den Verzicht auf Einweggebinde für Take-Away Produkte.

Bilder: BAV Braunau | Sortieranlage Saubermacher GmbH, Graz